Meine Hochsensibilität und Ich
Es hat lange gedauert, bis ich ansatzweise erahnen konnte, warum ich oft so überladen bin und so oft so sehr emotional bin.
Ich merke immer schnell, wenn ich etwas nicht mag, wenn mir Personen nicht sympatisch sind, wie sich andere fühlen,… Aber ich wusste einfach nicht, warum es mich so mitnimmt, was ich fühle.
In der Ausbildung habe ich mich nicht wohl gefühlt, meine Kollegen und mein Chef wollten einen genauen Grund hören, was mich stört – warum ich mich nicht wohl fühle. In Anleitergesprächen habe ich regelmäßig geweint, konnte aber nie beschreiben, warum es mir so ging oder warum ich manche Fragen nicht beantworten konnte.
Irgendwann konnte ich dann die Ausbildungsstelle wechseln, aber auch da hat es nicht lange gedauert, bis ich wieder „so ein Gefühl“ hatte…
Erst seit Mitte 2020 habe ich angefangen, mich mit mir selbst auseinander zu setzen und in mich hinein zu spüren. Und seitdem habe ich so viel über mich selbst, über vergangenes, über meine Gefühle und Gefühlsausbrüche und über mein Leben gelernt!
Anfang diesen Jahres habe ich mich an meinen Hausarzt gewendet, mit den Worten: „Mir geht es momentan nicht so gut.“ – Und wieder konnte ich nicht genau beschreiben, was genau los ist, warum es mir nicht gut ging. Ich habe angefangen Bücher zu lesen, in denen es um Selbstwahrnehmung und Hochsensibilität ging. Ich habe online Tests gemacht, ob ich hochsensibel bin, ob ich ein Scanner bin,… und ich habe mich an eine Psychotherapeutin gewendet.
Zum ersten Mal habe ich mit ihr nach dem Urlaub auf Mallorca über die Hochsensibilität gesprochen. – Mit jedem Buch und jedem Test wurde ich sicherer, dass ich hochsensibel bin. Ich habe mit dieser Homepage und dem Instagram Account angefangen. – Und ich hatte ehrlich Angst, was sie zu dem Thema sagt. Ich habe also meinen ganzen Mut zusammen genommen und ihr von meiner fast sicheren Vermutung erzählt, von der Homeoage und davon, was ich in dieser kurzen Zeit über mich lernen durfte. Und ihre Reaktion war so toll! Sie hat sich einfach mit mir darüber unterhalten, hat mich bestärkt weiter zu machen und hat einfach etwas ganz tolles positives ausgestrahlt.
Und zum ersten Mal fühlte ich mich von „jemand offiziellem“ in meiner Person, meinen Gefühlen und Empfindungen und mit „diesem Gefühl“ ernst genommen.
Was ich daraus gelernt habe? : Vertraue „diesem Gefühl“, traue dich, sei du selbst und glaube deinen Empfindungen. Nur DU spürst dich und deine Gefühle und kannst diese ausdrücken – oder auch nicht. Aber dann ist das so. Höre in dich hinein, höre auf dein Bauchgefühl und versuche ganz in Ruhe deine Gefühle zu benennen.
Und als kleiner Tipp: Habe immer etwas zu schreiben dabei oder mache dir auf deinem Handy eine Notiz für spontane Ideen oder Gefühlsausbrüche. So kannst du dir auch in den blödesten Momenten aufschreiben, was du fühlst oder an was du gerade denkst oder an was du später denken möchtest (oder, oder, oder) 🙂
Alles Liebe,